Geld anlegen in Kryptowährungen und Token – Teil 3: Initial Coin Offerings

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Jeder hat schon mal davon gehört – Kryptowährungen und Token. Wir zeigen in unserer Reihe, was es mit auf der Blockchain basierten Anlagen auf sich hat, welche Chancen Anleger haben und welche Risiken sie eingehen. Teil 3 beschäftigt sich mit der Finanzierung von Unternehmen durch Initial Coin Offerings und den daraus ergeben Problemen für Anleger

Initial Coin Offering – was heißt das?

Wörtlich übersetzt bedeutet Initial Coin Offering (ICO): das erstmalige Anbieten eines Coin. Mit Coin ist eine virtuelle Währung (oder Token) gemeint, die der Emittent des ICO im Gegenzug für echtes Geld anbietet. Diese Kryptowährungen können als Currency Token, Utility Token oder Security Token vorkommen. Dem Thema der Kryptowährungen haben wir den 2. Teil dieser Reihe gewidmet, zu dem man hier gelangt.

Initial Coin Offering – wozu?

Vereinfacht ausgedrückt ist ein ICO eine Form der Unternehmensfinanzierung. Ein Unternehmen hat mehrere Möglichkeiten, sich Geld zu beschaffen. Es kann klassisch zur Bank gehen und einen Kredit aufnehmen. Es kann auch den Gang an die Börse nutzen, um sich Kapital zu beschaffen (sogenanntes Initial Public Offering oder IPO). Alternativ kann es sich über verschiedene nachrangige Finanzierungsformen (Schuldverschreibungen, Genussrechte etc.) Geld am Kapitalmarkt beschaffen. Für die eine oder die andere Form der Finanzierung gibt es Gründe, die dafür und Gründe, die dagegen sprechen.

Vor allem Unternehmen der Start-up-Szene haben die Form des ICO für sich entdeckt. Diese Unternehmen sind bereits in der Vergangenheit alternative Wege der Finanzierung, so z.B. das Crowd-Investing (Schwarm-Finanzierung), gegangen. Dabei investieren viele in eine Idee, an die sie glauben. Von dort war es nur ein kleiner Schritt, den vielen Investoren mit kleinen Beträgen nicht irgendwelche Sachleistungen oder ähnliches als Gegenleistung anzubieten, sondern einen „Wert“ im Sinne einer virtuellen Währung.

Im Grunde handelt es sich also bei einem ICO um eine (mittlerweile nicht mehr ganz so) neue Finanzierungsform für Unternehmen. Im Bereich der Finanzierung bestehender Unternehmen hat sich diese Finanzierungsform (noch) nicht durchgesetzt und ist eher die Ausnahme.

Initial Coin Offering – welche Chancen gibt es?

Wenn der ICO in der Ausgabe eines Currency Token besteht, ist der Hintergrund der Anlage die Hoffnung, dass der handelbare Token bzw. die virtuelle Währung im Wert steigt und man diese mit Gewinn verkaufen kann. Wenn sich die Idee des Unternehmens durchsetzt und der Wert des Unternehmens steigt, soll – so die Hoffnung – auch der Wert der Währung steigen. Solche Wertsteigerungen können vorkommen, das ist aber nicht immer der Fall.

Wenn der ICO in Form eines Utility Token erfolgt, ist in erster Linie der daraus resultierende Nutzen der Abrufbarkeit einer Leistung der Mehrwert. Auf eine Wertsteigerung kommt es hier nicht an.

Bei Security Token Offerings, dem wir einen späteren Beitrag widmen, hofft der Anleger auf einen Anteil am Unternehmensgewinn, sei es über Zinsen oder in Form eines späteren Exits.

Initial Coin Offering – welche Risiken gibt es?

Je nach Ausgestaltung des ICO unterliegen diese einer mehr oder weniger strengen Kontrolle durch die Aufsichtsbehörden (z.B. durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht). Es gibt Formen von ICO’s, bei denen ist ein Prospekt erforderlich und die der staatlichen Kontrolle unterliegen und es gibt welche, da ist das nicht der Fall. Wie stark die staatliche Kontrolle ist bzw. sein muss, hängt immer von der konkreten Ausgestaltung des ICO ab. Hier kann man keine generelle Aussage treffen.

Da es sich aber bei vielen ICO’s um Start-up-Finanzierungen handelt, trägt der Anleger vor allem auch das volle Risiko einer Start-up-Finanzierung. In solchen Fällen ist manchmal nicht mehr vorhanden, als eine Idee oder es sind noch einige Hürden bis zum erfolgreichen Geschäftsmodell zu überwinden. Daher erfüllt sich die mit der Anlage über einen ICO verbundene Hoffnung nicht immer. Es kann vorkommen, dass man eine noch nicht ausgereifte Idee finanziert, die sich letztlich als nicht umsetzbar herausstellt. Dessen muss sich der Anleger bewusst sein.

Neben diesen wirtschaftlichen Risiken des Unternehmens, was über den ICO finanziert werden soll, besteht eine Reihe von Risiken, die aus den Kryptowährungen selbst resultieren. Diese haben wir im 2. Teil unserer Serie dargestellt.

Initial Coin Offerings – für Anleger sinnvoll oder nicht?

Die Idee hinter ICO’s ist grundsätzlich gut. Anleger sollten sich aber im Klaren darüber sein, dass es sich um eine sehr riskante Anlageform handelt. Wenn man an die Idee eines Unternehmens glaubt und einen Geldbetrag investiert, auf den man im schlimmsten Fall auch verzichten kann, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn man eine sichere Anlageform sucht, sollte man von ICO’s absehen.

Mit der Zukunft der Blockchain-Technologie und zukünftigen Einsatzmöglichkeiten und Anlageformen beschäftigen wir uns im 4. Teil dieser Reihe.

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